JSG Löf – JFV Rhein-Hunsrück 2:3 (2:0)
Absoluter Wahnsinn – Spiel gedreht zum Auswärtssieg – Jannik Schneider mit Doppelpack
Kopfschüttelnd und völlig ratlos stand der Löfer Trainer Herbert Hilger nach dem Spiel bei den eigenen Fans. „Ich kann mir das nicht erklären“, lautete die kleinlaute Analyse des während des Spiels noch sehr lautstarken Übungsleiter der Spielgemeinschaft. Was war der Grund für diese Aussage? Löf verspielte eine 2:0 Halbzeitführung und erlebte ein fußballerisches Feuerwerk des JFV in Halbzeit zwei. Ein Vater gab ihm dann eine faire Analyse. „Wir müssen ehrlich sein, fußballerisch waren die Hunsrücker uns schon in der ersten Halbzeit überlegen“. Die zweite Halbzeit gab dann keinen Grund zum Zweifel, dass der JFV insgesamt gesehen das klar bessere Team war und auch verdient gewonnen hat.
Fußballerisch überlegen agierte der JFV schon in der ersten Halbzeit, brachte sich aber, wie so oft in dieser Saison, durch individuelle Fehler ins Hintertreffen. Es war noch keine Minute gespielt, da wurde der Ball in der Innenverteidigung leichtfertig verdribbelt und der Löfer Alexander Reck konnte alleine auf JFV-Schlussmann Lars Deutsch zulaufen. Gegen den Schuss durch die Beine war der JFV-Keeper machtlos. Der Löfer Top-Torjäger Linus Münzel hatte in der 16. Spielminute noch eine große Chance schon frühzeitig die Führung auszubauen, er schoss jedoch knapp am Hunrsücker Gehäuse vorbei.
Benedikt Fäht hatte nach einem schönen Zuspiel von Linus Peuter in der 23. Minute die einzige große Torchance der ersten Hälfte, die der Löfer Schlussmann Lucas Rennau zur Ecke abwehrte. In Folge dieses Eckballs wurde der Gegner beim Spielaufbau nicht entscheidend gestört. Mit einem Seitenwechsel konnte Löf den schnellen Niklas Wetzstein über die rechte Seite einsetzen, der ungestört bis fast auf die Grundlinie vorstieß. Der anschließende Querpass erreichte Yannik Warm, der problemlos zum 2:0 für Löf in der 25. Spielminute einschob. Dies war auf Grund der größeren Torchancen auch der verdiente Halbzeitstand. Insgesamt fehlte es dem JFV bis zu diesem Zeitpunkt an vielen Tugenden, die den Fußball ausmachen.
Nach dem Pausen-Tee sahen die Zuschauer einen aus der Depression erwachten JFV. Die fehlenden Tugenden (Aggressivität, Laufbereitschaft, Bälle fordern,…) der ersten Halbzeit waren nun mit im Gepäck. Ein Sturmlauf des JFV folgte, dem sich die Heimelf letztlich hilflos ergeben mussten. Nach Treffern in der 39. und 42. Minute glich Jannik Schneider mit einem Doppelpack die Partie innerhalb weniger Minuten aus. Nach gutem Zusammenspiel mit Jakob Sievert schob Jannik den Ball gekonnt am herausstürzenden Tormann vorbei zum Anschlußtreffer (39. Minute). Nach einem Schuss von Benedikt Fäht konnte Lars Zirwes den Ball erobern und Jannik Schneider mit einem tollen Querpass bedienen. Jannik zögerte nicht lange und hämmerte die Kugel humorlos zum 2:2 unter die Latte. Der JFV war jetzt obenauf und Löf brachte nichts mehr zustande.

Am Ball ist der Doppeltorschütze Jannik Schneider beobachtet vom JFV-Spieler Linus Peuter.
Jakob Sievert war es dann vorbehalten den Siegtreffer zu erzielen. Ein toller Fernschuss senkte sich hinter dem Löfer Schlussmann unhaltbar unter die Latte. Der Jubel auf JFV-Seite war riesengroß. Der Siegtorschütze setze noch einen tollen Schuss kurz vor Schluss knapp am langen Pfosten vorbei. Für die JSG konnte im zweiten Durchgang keine Torchance mehr notiert werden. Der JFV bewies eine tolle Moral, drehte einen 2:0 Rückstand und freute sich über den zweiten Dreier im zweiten Auswärtsspiel in Folge.
Fazit: Respekt vor der Leidenschaft der Mannschaft in der zweiten Halbzeit. Perfekt vorgetragene 35 Minuten, die als Maßstab für die kommenden Aufgaben dienen werden.
Ralf Bamberger bemerkte nach dem Spiel: „Es war das erste Mal in dieser Saison, dass unsere Mannschaft ein Spiel nach einem Rückstand zu einem Sieg drehte. Dieser Sieg hat gezeigt, was in dem Team steckt und wird auch in Zukunft die Mannschaft nach einem Rückstand daran erinnern, dass sie ein scheinbar verlorenes Spiel noch drehen kann.“
Die erneute Verletzung des Kapitäns Felix Paul trübte die Stimmung nach dem Spiel. Alle wünschen dem Leader gute Besserung und wir alle hoffen, dass er uns bald wieder gesund zur Verfügung steht.
Aufstellung: Lars Deutsch, Benedikt Fäht, Leon Schulzki, Jakob Sievert, Lars Zirwes, Phil Christ, Leonhard Hilgert, Luca Olbermann, Leon Schulzki, Daniel Husch, Jan-Philipp Jakobs — Simon Peifer, Leon Vollmer, Jannik Schneider, Felix Paul, Felix Rausch
Es fehlten: Marlo Kaiser und Johannes Becker konnten auf Grund der Wechselregel nicht eingesetzt werden.
Das nächste Spiel: Sonntag, 11.11.2012, 13:00 Uhr: 9. Spieltag C-Jgd. Bezirksliga Mitte in Simmern gegen die SG Ahrweiler
von Christian Schneider
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