SV Eintracht Trier II – JFV C 1 Rhein-Hunsrück 2 : 3 (1 : 0)
JFV wehrt Niederlage in den letzten 7. Minuten ab und entführt 3 wichtige Punkte aus Trier – Alte Fußballfloskeln bewahrheiten sich
Die Verletzungssituation bei der U 15 Mannschaft hatte sich im Vergleich zum letzten Spieltag nicht wesentlich verbessert. Noch immer fehlten drei starke Spieler des Jahrgangs 97. Dennoch begann der JFV bei herrlichem Fußballwetter stark auf dem Trierer Kunstrasenplatz und hatte bereits in der 3. Minute (Oliver Michel), in der 7. Minute (Yannik Kerzan) und in der 14. Minute (Jan Simon) die ersten Torchancen.
Der Schwung der Anfangsphase endete aber leider nicht in einem Tor. So kam es, wie es im Fußball häufiger der Fall ist. Die Gastgeber erzielten – obwohl in dieser Phase optisch unterlegen – in der 21. Minute den Führungstreffer. Ein Trierer Stürmer wurde nicht konsequent angegriffen und marschierte quer durch unseren Strafraum. Schon seitlich abgedrängt, fand er mit seiner Flanke dennoch einen freien Mitspieler vor unserem Tor, der dann mühelos ins lange Eck einschob. Unser Torhüter Felix Rausch konnte den Ball nur noch aus dem Netz fischen.
Durch diesen Rückstand kam der Spielfluss unserer Jungs ins Stocken. Es schlichen sich viele Fehler ein, was die Gastgeber in ihrem Spiel stärkte. Kurz vor der Halbzeit erarbeitete sich der JFV noch eine Ecke, die zu einem gefährlichen Kopfball führte, der aber ganz knapp das Trierer Gehäuse verpasste.
Zu Beginn der zweiten Spielhälfte hatte Trainer Klaus Frank, Dennis Schnurpfeil und Carsten Konzer für Nils Sehn und Luca Hankammer ins Spiel geschickt. Erneut begann der JFV überlegen. Schon in der 37. Minute hätte Jan Simon den Ausgleich aus nächster Nähe erzielen können, er scheiterte aber am Trierer Torhüter. Auch mehrere Ecken des JFV blieben ohne nennenswertes Resultat.
In der 53. Min. erhielt Trier einen Freistoß nach einem Foul in 18 Metern Torentfernung zugesprochen. Während sich unsere Abwehr auf eine Flanke vorbereitete, führte Trier direkt aus. Der ausführende Spieler zirkelte den Freistoß über die Mauer hinweg genau in den rechten Torwinkel. Bei diesem Schuss passte alles – ein wirklich sehenswerter und für unseren Torhüter unhaltbarer Ball. Es stand 2:0 für Trier und viele Spieler und Zuschauer wähnten den Ausgang dieses Spieles schon prophezeien zu können.
Aber Fußball wäre nicht Fußball und die abgedroschenen Floskeln “Im Fußball ist alles möglich” – “Ein Spiel dauert 90. (hier 70.) Minuten” sollten in dieser Partie noch ihre Bedeutung erlangen.
Trainer Frank reagierte mit Spielerwechseln. Erneut kam Nils Sehn (56., für Felix Mohr) und Luca Hankammer (62., für Jan Simon) zum Einsatz. Dabei erwies Frank zum wiederholten Male, dass er ein goldenes Näschen hat, denn Hankammer erzielte nur eine Minute nach seiner Einwechslung (63.) den Anschlusstreffer zum 2:1 und hielt damit das Fünkchen Hoffnung des JFV am lodern. Der JFV witterte nun seine Chance und setzte nach. Es vergingen nur weitere drei Minuten, als erneut Hankammer den Trierer Keeper überwand. Sein Schuss landete an der Latte, sein Nachschuss zappelte erneut im Netz (66.) und bedeutete den bis dahin verdienten Ausgleich für den JFV. Aus dem Fünkchen Hoffnung war nun ein loderndes Feuer geworden und der JFV machte mächtig Druck.
In der 69. Spielminute drang Daniel Römer machtvoll in den Trierer Strafraum ein und konnte nur von zwei Abwehrspielern durch ein Foul vom Ball getrennt werden. Der souverän leitende Schiedsrichter Michael Cottez zögerte keine Sekunde und entschied sofort auf Strafstoß. Da man als Kapitän in einer Mannschaft Verantwortung übernehmen muss, legte sich Yannik Kerzan folgerichtig den Ball zurecht und verwandelte nur eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit zum 2:3 Endstand.
Der JFV hatte tatsächlich einen 2:0 Rückstand in nur 6. Minuten in eine 2:3 Führung umgewandelt – Respekt !!!
Ein sichtlich mitgenommener Trainer Klaus Frank äußerte sich anschließend: “Obwohl wir optisch überlegen waren, haben wir uns durch überflüssige Ballverluste das Leben selbst schwer gemacht. Zwei klare Torchancen im Spielverlauf blieben leider ohne Erfolg. Trier hat sehr kompakt und effektiv gespielt. Trotz des Rückstandes haben sich meine Jungs aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und Kampfgeist bewiesen. Wir können nun in aller Ruhe in die Herbstferien gehen und auf eine Genesung der verletzten Spieler hoffen. Von diesem Spiel muss auch ich mich erst einmal erholen.”
Fazit: Im Fußball ist alles möglich!
Aufstellung: Felix Rausch – Yannik Kerzan (C), Oliver Michel, Jan Simon, Daniel Römer, Kevin Leidig, Leon Kaltner, Felix Mohr, Martin Schultheis, Luca Hankammer, Nils Sehn
Eingewechselt: Dennis Schnurpfeil, Carsten Konzer
Es fehlten verletzungsbedingt: Jonas Börsch, Jan Wust, Tim Reifenschneider
Tore: 1:0 (21.) Eintracht Trier – 2:0 (53.) Eintracht Trier – 2:1 (63.) Hankammer – 2:2 (66.) Hankammer – 2:3 (69. FE) Kerzan
Besonderheiten: GK Kerzan – Foulspiel
Spieler des Tages: Luca Hankammer – der Joker stach zweimal zu und leitete die Wende in diesem Spiel ein.
Nächstes Spiel:
Dienstag, 27.09.2011, 18:15 Uhr (Rheinlandpokal), JSG Ellenz-Poltersdorf – JFV C1 in Cochem
von Holger Michel
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